Mitglieder der Amphibienfamilie Centrolenidae (Ordnung Anura) kommen nur in Mittel- und Südamerika vor. Während die allgemeine Grundfärbung vor allem lindgrün ist, ist die Bauchhaut bei einigen Arten durchsichtig. Die inneren Organe sind durch die Haut hindurch sichtbar. Deshalb werden sie auch Glasfrösche genannt. Glasfrösche sind baumbewohner und messen nur 2 - 3 cm.
Schon lange wollte ich die phänomenalen Details eines Glasfrosches zeigen. Jetzt hatte ich endlich alles, was ich brauchte: Kamera, Stativ, Plastikdeckel und das Wichtigste... den Glasfrosch selbst. Bei einer Nachtwanderung entlang eines Flusses konnte ich einen Netzglasfrosch (Hyalinobatrachium valerioi) entdecken.
Da ich alleine unterwegs war, konnte mir niemand helfen und es gab auch keinen gut geplanten Aufbau. Also musste ich improvisieren: Ich legte zwei dünne Äste auf eine Wurzel, damit sie ein Blatt halten konnten. Ich legte meine Taschenlampe unter das Blatt, um ein Foto des Licht durchscheinenden Frosches zu machen.
Noch spektakulärer ist wahrscheinlich die Bauchansicht des Frosches. Um dieses Bild zu realisieren, habe ich den Frosch vorsichtig auf einen durchsichtigen Plastikdeckel klettern lassen. Ich legte den Plastikdeckel auf eine Pflanze, so dass ich einen freien Blick auf den Frosch durch die Blätter hatte. Aus einem niedrigen Winkel habe ich den transparenten Frosch von unten fotografiert.
Ich habe auch ein "normales" Bild gemacht. Im Vergleich zu den anderen beiden war das natürlich wesentlich einfach. Aber es ist auch sehr wichtig, um die Schönheit dieses erstaunlichen Amphibs zu zeigen.
Die "Making of"-Bilder musste ich mit meinem Handy machen. Daher ist die Qualität leider ziemlich schlecht. Ganz wichtig: Ich habe jegliche Beeinflussung sehr vorsichtig vorgenommen, um den Frosch nicht zu verletzen! Bei den anstrengenden Aufnahmen habe ich viel geschwitzt und versehentlich ein Dutzend Mücken gegessen, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
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